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Konsortium mit Partnern der Profilregion erhält Zuschlag für „Testfeld zum vernetzten und automatisierten Fahren“ / Über das Testfeld sollen Fahrzeugsysteme im realen Straßenverkehr getestet und entwickelt werden.

Kartenansicht Testfeld kleinDas Verkehrsministerium hat entschieden: Das Testfeld zum vernetzten und automatisierten Fahren wird in Karlsruhe unter Beteiligung zahlreicher Partner der Profilregion aufgebaut – mit Anbindung nach Bruchsal und Heilbronn. Auf diesem Testfeld können Firmen und Forschungseinrichtungen zukunftsorientierte Technologien und Dienstleistungen rund um das vernetzte und automatisierte Fahren im alltäglichen Straßenverkehr erproben. Die Vergabe nach Karlsruhe ist ein weiterer Beleg der in der Profilregion vorhandenen Kompetenzen in diesem Themengebiet.

„Die Verknüpfung von Mobilität und Digitalisierung gibt uns die Chance, sicherer und schneller von einem Ort zum anderen zu kommen und wird zu völlig neuen Mobilitätskonzepten führen“, sagt der Präsident des KIT Professor Holger Hanselka. „Daher freuen wir uns sehr, dass Karlsruhe den Zuschlag als Pionierregion für autonomes Fahren erhalten hat. Im Testfeld verzahnen wir Forschung und Anwendung ebenso wie Autobranche und IKT-Industrie. Beides – Mobilität und IT – sind strategische Themen des KIT. Auch deshalb passt das Testfeld für autonomes Fahren so gut zu Karlsruhe.“

Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup betont: „Wir freuen uns sehr über den Zuschlag für die Region Karlsruhe. Er ist Auszeichnung und Auftrag gleichermaßen. Denn mit Aufbau und Betrieb des Testfelds können wir einen wesentlichen Beitrag für die Mobilität der Zukunft leisten. Urbane Mobilität braucht intelligente, umweltschonende und soziale Lösungen und die Region Karlsruhe bietet für deren Entwicklung beste Voraussetzungen.“

„Das ist eine tolle Nachricht für die Region Karlsruhe und für alle Beteiligten. Wir werden nun zeitnah mit allen Partnern aus Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft die Ausgestaltung angehen, damit wir in zwölf Monaten mit dem ersten Probelauf starten können“, freut sich Professor J. Marius Zöllner, Vorstand des federführenden FZI Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie. „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit der Umsetzung des Testfeldes eine breite und umfassende Basis für die Realisierung der urbanen Mobilität der Zukunft schaffen. Die starke regionale Einbindung und die wissenschaftliche Begleitung durch Kompetenzträger in den Bereichen Mobilität, automatisierte Fahrzeuge und IKT wird dies erfolgreich machen.“

„Mit dem Testfeld startet nun ein Reallabor für Konzepte, Methoden und Geschäftsmodelle des autonomen und vernetzten Fahrens“, erläutert Professor Frank Gauterin, Leiter des Instituts für Fahrzeugsystemtechnik am KIT und Koordinator der Beiträge des KIT zum Testfeld. „Wir können die Forschung zu den gesellschaftlichen und technischen Herausforderungen in der Mobilität noch näher an die Anwendung führen.“

Unter der Leitung des FZI Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie hatte sich ein Konsortium aus der Stadt Karlsruhe, dem Karlsruher Institut für Technologie, der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft, dem Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB und der Stadt Bruchsal sowie aus weiteren assoziierten Partnern um die Fördergelder des Landes Baden-Württemberg für den „Aufbau eines Testfelds zum vernetzten und automatisierten Fahren“ beworben. Das Konsortium wird nun mit dem Aufbau des Testfelds noch dieses Jahr beginnen, in zwölf Monaten ist der erste Probelauf geplant und in 17 Monaten will Karlsruhe dann in den regulären Betrieb übergehen, sodass ab dann Nutzer in Karlsruhe autonome Systeme testen können. Der Betrieb des Testfeldes soll dann mindestens fünf Jahre erfolgen. Die Aufgaben der Testfeld-Betreibergesellschaft übernimmt der Karlsruher Verkehrsverbund.

Die Landesregierung folgte mit der Entscheidung der Vergabe nach Karlsruhe der einstimmigen Empfehlung einer Experten-Jury und stellt somit durch das Verkehrsministerium für Konzeption, Planung und Ausbau des Testfelds dem Karlsruher Konsortium 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das Konsortium selbst sowie die assoziierten Partner und Industriepartner bringen zusätzlich Eigenmittel von rund 4,2 Millionen Euro in das Vorhaben ein.

Auf dem Karlsruher Testfeld können künftig Firmen und Forschungseinrichtungen zukunftsorientierte Technologien und Dienstleistungen rund um das vernetzte und automatisierte Fahren im alltäglichen Straßenverkehr erproben, etwa automatisiertes Fahren von Autos, Bussen oder Nutzfahrzeugen wie Straßenreinigung oder Zustelldienste. Zudem lassen sich die regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen fortschreiben.

Mit diesem Vorhaben erfolgt eine weitere Stärkung der wissenschaftlichen Arbeit und der institutionsübergreifenden Zusammenarbeit im Rahmen der Profilregion Mobilitätssysteme Karlsruhe.