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Am 28.11.19 fand am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) die 11. Carl-Benz-Gedenkvorlesung im Rahmen der Profilregion Mobilitätssysteme Karlsruhe statt. Die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft der Daimler AG erfreute sich eines regen Besucherinteresses aus dem Kreise der Mitarbeitenden und Sturiedenden des KIT, sowie zahlreicher externer Gäste, die der öffentlichen Einladung gefolgt sind. Die Veranstaltung findet jährlich rund um den Geburtstag des Automobilpioniers Carl Benz statt, um somit einen der berühmtesten Alumni des KIT zu ehren und mit spannenden Vorträgen einen Blick auf aktuelle Herausforderungen im Mobilitätssektor zu werfen.

Moderation Gauterin klein

Die Moderation der Veranstaltung übernahm wie in den vergangenen Jahren Prof. Dr. Frank Gauterin, wissenschaftlicher Sprecher des KIT-Zentrum Mobilitätssysteme und der Profilregion Mobilitätssysteme Karlsruhe. Das KIT-Zentrum Mobilitätssysteme, das die Mobilitätsforschung am KIT institutsübergreifend bündelt, hat die diesjährige Ausgabe der Gedenkvorlesung unter das Großthema "Transformation der Mobilität - Tranformation der Autombilwirtschaft" gestellt. Entsprechend haben auch die Referenten den anstehenden Wandel der Mobilität und dessen Treiber, Technologien und Methoden zur Gestaltung in den Vordergrund gestellt.

Den Anfang machte Staatssekretärin Katrin Schütz aus dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Sie legte in ihrem Vortrag Eindrucksvoll die Herausforderungen dar, die der anstehende Wandel der Automobilwirtschaft für die Unternehmen im Land mitbringt und wie die Landesregierung hier - mit Hilfe des Strategiedialogs Automobilwirtschaft und einem ganzen Bündel von Maßnahmen - unterstützen möchte, um Wertschöpfung und Beschäftigung zu sichern..

Vortrag Schuetz WM klein

Nach der Politik kam die Industrie zu Wort, in diesem Fall hochkarätig vertreten durch Dr. Torsten Eder, der bei der Daimler AG die Entwicklung Powertrain und die Produktgruppe Antriebe leitet. Er stellte das Daimler Program Ambition 2039 dar, mit dem wer Wandel im Konzern vorangetrieben werden soll. Interessant waren auch die Ausführungen zum zukünftigen Antriebsportfolio und den erwarteten Anteilen der verschiedenen Alternativen. Daraus wurde ersichtlich, dass die Zukunft eindeutig elektrisch wird, bis dahin aber noch eine lange Übergangsphase ansteht, in der reine Verbrenner und Hybridfahrzeuge einen Großteil der Verkäufe ausmachen werden. Ein Wendepunkt in Richtung reiner E-Fahrzeuge wird erst in den 2030er Jahren erwartet.

Vortrag Eder Daimler klein

Nach Politik und Industrie übernahm es Prof. Dr. Albert Albers, stellvertretender wissenschaftlicher Sprecher KIT-Zentrum Mobilitätssysteme und Sprecher der Institutsleitung des IPEK am KIT, eine Perspektive aus der akademischen Welt zu bieten. Er erläuterte den am KIT-Zentrum Mobilitätssysteme verfolgten Ansatz hin zu Seamless Mobility, also nahtlos vernetzter Mobilität im Sinne des Nutzers. Für deren Entwicklung bedarf es jedoch der Kooperation zahlreicher Fachdisziplinen, die das Mobilitätssysteme stets als System of Systems begreifen und somit auf Ebene der Subsysteme Beiträge leisten können, die sich in ein harmonisches Gesamtsystem einfügen.

Vortrag Albers KIT klein

Neben den Festvorträgen wurde im Rahmen der Carl-Benz-Lecture auch der Carl Freudenberg Preis für ausgezeichnete Abschlussarbeiten (Dissertationen und Masterarbeten) des vergangenen Jahrs vergeben. Die Übergabe der Preise erfolgte durch Dr. Julia Kubasch, Head of Scientific Networks bei Freudenberg Technology Innovation SE & Co. KG.

Freudenberg Preis Kubasch klein

Im Anschluss an Vorträge und Diskussion der Fragen aus dem Publikum wurde der Abend bei einem festlichen Stehempfang ausklingen gelassen. Alle Beteiligten freuen sich schon auf die 12. Ausgabe der Carl-Benz-Gedenkvorlesung im November 2020, dann natürlich mit einem neuen, spannenden Leitthema und anderen Referenten.