Die in der Profilregion zusammengeschlossenen Forschungspartner bearbeiten jederzeit eine ganz Fülle von Forschungsprojekte, teils auf Basis öffentlicher Förderung, teils im Auftrag aus Industrie und Wirtschaft. Dies geschieht in projektspezifischen Partnerkonstellation, die von einer einfachen Kunde-Anbieter-Beziehung bis zu großen Konsortien reichen können. Der besondere Mehrwert des Verbunds wird immer dann deutlich, wenn es gilt, die an der eigenen Institution um komplementäre Fähigkeiten und Kenntnisse zu ergänzen. Dann erlaubt das etablierte und Erprobte Partnernetzwerk die schnelle und unproblematische Bildung von Verbünden für die gemeinsame Beantragung und Bearbeitung von Projekten. Hier möchten wir Ihnen ein ausgewähltes Beispiel präsentieren, wo die breite, systemische Kompetenz der Profilregion besonders gut ausgespielt werden konnte.


Verbundprojekt: MobileCityGame - Interdisziplinäres Mobilitätsplan- und -simulationsspiel am Beispiel der Stadt Karlsruhe

Im Januar 2019 wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung die Richtlinie zur Förderung von Projekten zum Thema "MobilitätsZukunftsLabor 2050" veröffentlicht. Gesucht wurde mit der Förderrichtlinie „eine systemische Perspektive, die die Chancen neuer Technologien im Kontext der Mobilitätsbedürfnisse und der spezifischen Gegebenheiten vor Ort betrachtet.“ „Die Projektförderung richtet sich insbesondere an interdisziplinäre Verbünde, die das System- und Orientierungswissen verbessern.“ Ein Lehrstuhl, ein Institut alleine kann so einer Anforderung nicht gerecht werden. Ein interdisziplinärer Forschungsverbund wie das Leistungszentrum Profilregion Mobilitätssysteme Karlsruhe jedoch ist hierfür prädestiniert. So konnte schnell auf Basis der etablierten und vertrauensvollen Zusammenarbeit der Partner im Teiprojekt "Urbane Mobilität im Wandel" ein Konsortium gebildet und ein Projektantrag geschieben werden. Für das Vorhaben "MobileCityGame" haben sich im Konsotrium unter Führung des Fraunhofer-ISI aus der Profilregion die Partner Fraunhofer-IOSB, KIT-ECON, KIT-FAST, KIT-IfV und KIT-IPEK zusammengeschlossen. Ergänzt wird die Gruppe durch die Firma Takomat GmbH, die Stadt Karlsruhe und die e-mobil BW. Ziel des Vorhabens ist es, die Auswirkungen politischer Entscheidungen und technisch-organisatorischer Neuerungen im Mobilitätsumfeld durch ein Simulationsspiel für Entscheider und Bürgerinnen und Bürger schnell deutlich zu machen und vertiefte Einblicke zu bieten. Dabei stützt sich das Simulationsspiel im Hintergrund auf detaillierte Simulationsmodelle und Berechnungen der Forschungspartner aus den verschiedenen Fachdisziplinen. Es verbindet das Wissen aus Verhaltenspsychologie, Raum- und Siedlungsplanung, Verkehrsplanung, Wirtschaftspolitik, Energiesystem, Mobilitätstechnologien- und Dienstleistungen und Nachhaltigkeitsbewertung in einem interdisziplinären Ansatz, und fördert einen transdisziplinären Diskurs über die Gestaltung urbaner Räume. Gemeinsam mit den Anwendungspartnern soll das Simulationsspiel während der Projektlaufzeit in Stakeholderworkshops angewendet werden, um wichtige Impulse zur Weiterentwicklung zu gewinnen. Die Stadt Karlsruhe bildet hier die erste Anwendungsdomäne, auf die das Simulationsspiel kalibriert werden soll. Das Vorhaben wird vom BMBF über drei Jahre mit insgesamt 1,75 Mio. Euro gefördert.

APs MobileCityGame kleinÜbersicht des gemeinsamen Arbeitsplans der Projektes MobileCityGame